


„Wie politisch ist der Jazz?"
Im Oktober 2023 hat der Musikjournalist Peter Kemper im Reclam-Verlag sein Buch „The Sound of Rebellion - Zur politischen Ästhetik des Jazz" veröffentlicht. Er geht in diesem grundlegenden Werk davon aus, dass Jazz schon immer in die Auseinandersetzungen um Rassismus und soziale Ausgrenzung verstrickt war. Und er hat ein Jazzbuch geschrieben, wie es noch keines gab: Erstmals wird hier die Emanzipationsgeschichte der Afroamerikaner in den letzten 100 Jahren anhand der Geschichte des Jazz nachgezeichnet. Doch worin liegt der subversive Kern des Jazz? Im demokratischen Charakter der Improvisation? In kämpferischen Texten und Titeln oder in der Soundsprache selbst? In seiner multimedialen Lesung mit Film- und Musikbeispielen, die sich um den Bassisten und Komponisten Charles Mingus, sowie den Saxophonisten Kamasi Washington dreht, demonstriert Kemper, wie weit die Schlagkraft eines politisch verstandenen Jazz reicht, wo seine ästhetischen Potentiale und wo seine Grenzen liegen.
Die Lesung wird musikalisch umrahmt von LISA WAHLANDT und HENNING SIEVERTS (s.u.) mit anschliessender Podiumsdiskussion, moderiert von ROLAND BISWURM.


Die Sängerin und Kulturpreisträgerin Lisa Wahlandt studierte am Anton-Bruckner-Konservatorium in Linz, erhielt ein Stipendium an die Manhattan School of Music und verzaubert seit vielen Jahren weltweit (Singapur, Korea, USA) ein begeistertes Publikum. Mit ihrer faszinierend heißkalt-sinnlichen Stimme inszeniert sie Jazz- und Popklassiker, deutschsprachiges Liedgut oder auch spannende Eigenkompositionen in ein persönliches, fast privates Kammerspiel. Ihre Stimme farbenreich, ihre Musikalität auffallend, ihre Leidenschaft für den Jazz bestechend. Augenzwinkernd, mit spielerischem Ausdruck und rhythmischer Brillanz sowieso." (Süddeutsche Zeitung)
Der Bassist, Cellist und Komponist Henning Sieverts (geboren 1966 in Berlin) gilt als einer der gefragtesten Jazzmusiker und Komponisten Europas. Konzerte und Tourneen führten ihn auf alle fünf Kontinente. Seine Diskographie umfasst über 150 Produktionen, darunter 19 als Bandleader. Sieverts erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den ECHOJAZZ. Er spielte und spielt mit unzähligen großen Musikern wie Franco Ambrosetti, Jim Black u.v.m. und ist neben seiner Konzerttätigkeit als Komponist tätig, unter anderem 2022 als Leitung des Ensembles „Mphil Jazz" mit Musikern der Münchner Philharmoniker. Der studierte Journalist (Diplom an der LMU München) arbeitet seit 2003 als Freier Moderator der „Jazztime" beim Bayerischen Rundfunk.
METIS, Karlstrasse 6 Landshut


InFormal Setting, das Debütprojekt und Album von Federico Nuti, wurde im September 2022 von Hora Records veröffentlicht. Nuti wurde von der Presse begeistert aufgenommen und erreichte den zweiten Platz in Italiens prestigeträchtigster Kritikerumfrage „Top Jazz" in der Kategorie „Bestes neues Talent", auch dank einer Reihe von beeindruckenden Auftritten in Italiens Clubs. Neben dem Pianisten, der die Gruppe leitet, gehören vier der markantesten Stimmen der neuen italienischen Generation zu ihr: Jacopo Fagioli an der Trompete, Francesco Panconesi am Tenorsaxophon, Amedeo Verniani am Kontrabass und Mattia Galeotti am Schlagzeug. Was wie ein klassisches Trompeten-Tenor-Klavier-Kontrabass-Schlagzeug-Quintett anmutet, wird durch die außergewöhnliche kompositorische Vision des Bandleaders und die herausragenden kreativen Persönlichkeiten der fünf jungen Musiker auf den neuesten Stand gebracht.
Der Pianist und Komponist Federico Nuti gründete die Band mit der Idee, die Feinheiten und Subtilitäten zu erforschen, die dort zu finden sind, wo sich improvisatorische Freiheit und formale Struktur überschneiden. Tatsächlich ist diese Musik stark von den Avantgarde-Bewegungen in der europäischen und nordamerikanischen Musik geprägt, was Nuti in den Mittelpunkt einer vitalen Strömung des zeitgenössischen Jazz stellt, die sich derzeit in Italien entwickelt. Das Wort „formal" bedeutet in der Regel die Einhaltung festgelegter Formen und Anforderungen, während sein Gegenteil etwas Ungezwungenes und Spontanes bezeichnet. InFormal Setting ist ein Raum, in dem diese Aspekte in der Musik koexistieren, ein offener Rahmen, der die Gegensätze vereint und diesich ständig verändernden Bilder formt und unterstützt.
Federico Nuti: Piano, Comp., Francesco Panconesi: Tenor Sax, Mattia Galeotti: Drums, Jacopo Fagioli: Trumpet, Amedeo Vernaiani: Double Bass

Die junge Vera Brandes ist fest entschlossen, ihren Platz in der Musikwelt der 1970er-Jahre zu erobern. Als Konzertveranstalterin bringt sie internationale Größen nach Deutschland, trotz des Widerstands ihrer Eltern und der Herausforderungen, denen sie als Frau in einer von Männern dominierten Branche gegenübersteht. Ihre Leidenschaft für die Musik treibt sie an, alles für ihren Traum zu riskieren. Der Höhepunkt ihrer Bemühungen: Das Konzert des berühmten Jazz-Pianisten Keith Jarrett, das am 24. Januar 1975 in der Kölner Oper stattfinden soll.
Deutschland 2025, Regie Ido Fluk, 116 Min.

Vereinte Nationen 1960: Der globale Süden löst ein politisches Erdbeben aus, die Jazzmusiker Abbey Lincoln und Max Roach stürmen den Sicherheitsrat und Nikita Chruschtschow schlägt mit dem Schuh zu. Das US-Außenministerium schaltet sich ein und schickt den Jazz-Botschafter Louis Armstrong in den Kongo, um von dem von der CIA unterstützten Putsch abzulenken. Regisseur Johan Grimonprez erforscht den Moment, in dem Jazz, Kolonialismus und Spionage aufeinanderprallten, und konstruiert eine historische Achterbahnfahrt, die die politischen Machenschaften hinter der Ermordung des kongolesischen Unabhängigkeitsführers Patrice Lumumba im Jahr 1961 beleuchtet.
Belgien/Frankreich 2023, Regie Johan Grimonprez, 150 Min.

Fred Frith, John Zorn, Aro Lindsay, Ciro Battista, Iva Bitová, Bob Ostertag, Joey Baron, Jonas Mekas, Robert Frank - vereint in einer Zelluloid-Improvisation über Rhythmus, Bilderlust und Lebensfreude, Konzertmitschnitte, Interviews in heruntergekommenen Hotelzimmern und Kamerafahrten durch Metropolen wie New York und Tokio vermischen sich zu einer mitreißenden Klangreise.
Schweiz/Deutschland 1990, Regie Werner Penzel / Nicolas Humbert, 90 Min.

Der Jazz-Musiker Charlie „Bird" Parker geht 1940 nach New York und versucht dort sein Glück. Es läuft gut für Charlie und er erntet große Anerkennung für sein Können am Saxophon. Jazz-Könner wie Dizzy Gillespie oder auch Buster Franklin sorgen dafür, dass sich Parker innerhalb der Musikerszene etablieren kann. Aber schon früh sind die Drogen ein ständiger Begleiter in Parkers Leben, das dadurch zunehmend in ein düsteres Fahrwasser gerät. Der begnadete Musiker driftet immer mehr ab und treibt sich Stück für Stück selbst weiter in den Ruin. Auch die Polizei wirft schon bald ein Auge auf Parker und bringt ihn in weitere Schwierigkeiten...
USA 1988, Regie Clint Eastwood, 160 Min.

Die Dokumentation „Chet Baker - Let's get lost" porträtiert das Leben des Jazz-Trompeters Chet Baker, einem Virtuosen und Genie am Blasinstrument. Dem Musiker stand die eigene Drogenabhängigkeit jedoch zu oft im Wege. Interviews mit Freunden, der Familie, lang-jährigen Weggefährten und Liebschaften gewähren einen intimen Blick in die frühen Tage von Chet Bakers musikalischem Talent sowie in seine letzten Jahre, die immer wieder von zurückkehrendem und ausschweifendem Drogenkonsum gekennzeichnet waren. Im Laufe der Karriere gehörte er zu den erfolgreichsten und bekanntesten Jazz-Musikern seiner Zeit und stand mit dem größten Vertretern des Genres gemeinsam auf die Bühne.
USA 1989, Regie Bruce Weber, 120 Min.

JAM, das ist:
Etwas zusammenmischen, modeln, murxen vielleicht. Jammen, das ist: zammhocka, zammrocka, jazzen... ausgelassen spielen!!!
Der Weber Tom (guit) und der Bisi (dr, perc) wollten dem Jazz - Jam - Allerlei landauf landab noch eine weitere Nuance hinzufügen und laden deshalb - alle zwei Monde - jeweils am zweiten Mittwoch zum "gemütlichen Beisammensein" in der Zentrale zum Rieblwirt. Das spricht sich langsam rum und so kommen die Interessent:innen inzwischen aus München, Rosenheim, Ebersberg, Grafing, Regensburg und weißgottwoher, um im Riebl einen schönen Abend zu erleben. Oft weißmer erst kurz vorher, wer kommt, wer da ist und was gspuit werd: Blues, Rock, Funk, Folk, Psychedelic... Liedermacher!! waren auch schon da.
Für den 11. Juni sind wieder etliche "talents deserving wider recognition" annonciert, also Talente, die eine größere Aufmerksamkeit verdient haben: Schaumermal, dann hörmer scho...

Free Jazz PUR - bei Andreas Hörhammer hegte sich der Traum, nach längerer Zeit wieder über ein Musikprojekt scheinbare Grenzen des gemeinsamen kreativen Schaffens zu ignorieren. Diese Idee setzt er im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Lebenshilfe Landshut um, indem er Musiker aus den Wohneinrichtungen und Jazzmusiker aus der Musik-Kulturszene, namentlich Mãx Huber und Norbert Bürger zusammensammelt, um bei nur zwei Proben im Haus Regenbogen, völlig ohne Vorgaben gemeinsam zu musizieren. In völliger Improvisation wird auf verschiedene eingehende Impulse der Mitmusiker reagiert, diese musikalischen Impulse werden von den anderen aufgenommen, übernommen und weiterentwickelt.
Alle Impulse und Dynamiken an Intensivität oder Harmonie/Dis-Harmonie sind gleichberechtigt. Ein Projekt das von der Einfachheit des kreativen Tuns und der Auflösung aller Unterschiede lebt. Dadurch ist eine unmittelbare spielerische Teilhabe möglich, bei der alle Beteiligten zeigen, dass eine gleichberechtigte Gesellschaft keine Utopie sein muss. Unter der Leitung von Andreas Hörhammer, werden gemeinsam im Prozess sphärische, verrückte oder vielleicht doch ruhige Klänge entstehen, Improvisation pur, die wir in der Zentrale darbieten... dabei ist nichts sicher - also Free Jazz PUR.
Wir, Rainbow Explosion Project freuen uns mega auf die Zentrale - YEAH!

Bisi, das ist der Radiojournalist, Jazzmusiker und angehender "Kult DJ Bisi" Roland HH Biswurm, seit 22 Jahren ansässig im schönen Landshut.
Bisi gratuliert namhaften Künstler:innen zu Geburtstagen im Radio (Bayern 2), porträtiert und entdeckt so manchen "Trüffel" im Dickicht der zunehmend marodierenden Kultur(-Bourgeoisie, -Bürokratie, -Idiotie etc. pp). Und: Er redet darüber, frank, frei und manchmal an-, manchmal aufregend. Bisi nimmt sich das jeweilige Datum, zu dem einer dieser "music talks" annonciert ist hier: der 20. Juni: Sommeranfang oder so ähnlich, pickt sich etliche Geburts, -Sterbe, -Veröffentlichungsdaten von Schallplatten etc. pp. heraus, - quasi die Trüffeln - und macht draus ein amüsantes - akustisches - Potpourri voller Skurrilitäten und Anekdoten. Bisi flicht quasi einen musik-kulturellen Flickerlteppich... in his own write. Es werden Schallplatten vorgestellt und gespielt, derer, die am 20. Juni geboren oder gestorben sind. Der Kollege Thomas Meinecke (Suhrkamp Autor, ehem. "Zündfunk" Mitarbeiter, Bayern 2, FSK - Kultband aus den 80iger Jahren) macht das auch - und leider ausschließlich in der Berliner Volksbühne, weshalb er - wiederum leider - DIESMAL den Nerd Talk abgesagt hat. In Japan (Radiofeature von Andreas Hartmann vom 05.02.2022, Deutschlandfunk) existieren seit den 1940er Jahren sogenannte „Ongaku-Kissaten", kleine Musikcafés, in die Leute gehen, um in Gesellschaft Musik zu hören. Ein kostbarer sozialer Raum zwischen Arbeit und Zuhause, "a home away from home". Dieser „dritte Raum" ist weder Zuhause (erster Raum) noch Arbeitsplatz (zweiter Raum), sondern ein Ort dazwischen: Hier kann man einfach nur sein. In einem Land, in dem die Wohnungen klein und kompakt sind, waren geräumige Kissaten sowohl Luxus als auch Notwendigkeit - eine Art gemeinschaftliche Wohnzimmer, in denen meist klassische Musik oder Jazz gespielt wurde, besucht von Menschen, die in der Gegend lebten und arbeiteten. Die Cafés gibt es noch heute. Doch was wird passieren, wenn die Besitzer, die heute meist um die 80 Jahre alt sind, einmal nicht mehr da sind? Gibt es junge Leute, die die Tradition der Musikcafés fortführen? Und wenn ja: In welcher Form? Wie sehen die Jungen die Funktion des dritten Raums? Haben sich diese Art sozialer Räume überlebt?
Das japanische Wort, Kissaten"( 喫 茶 店 )oder kurz, Kissa"( 喫 茶 )bedeutet „Café". Musikcafés heißen auf Japanisch, Ongaku-Kissa") . Ein Café mit Fokus auf klassische Musik wird „Meikyoku-Kissa" genannt, was soviel heißt wie „Meisterwerk-Café". Voilà: Lasst uns den Rieblwirt zum Jazz-Meisterwerk-Café machen.

In ihren klangvoll geöffneten und prall gefüllten Schubläden entdecken die vier Musiker der Klangkommode Perlen des Soul-Funks, raffinierte Latin Rhythmen, gefühlvolle Balladen und jazzige Swing Kompositionen. Ein stilistisches Füllhorn zum Hören und Tanzen. Für den passenden Rhythmusteppich zuständig sind am Schlagwerk Christoph Frodl und am Bass Martina Kreitmeier, die mit ihrer „bluesig" angehauchten Stimme viele Songs individuell und eindrucksvoll interpretiert. Die Funken sprühenden Soli dazu liefern Gerd Lunz an den Keyboards und Christoph Naleppa an den Saxophonen. Soundtechnisch erschafft die Combo durch ihr Zusammenspiel neue, spannende Klangwelten an der Schnittstelle zwischen Blues, Jazz, Latin und Funk...
Christoph Frodl: Drums
Tina Kreitmeier: Bass, Vocals
Christoph Naleppa: Sax
Gerd Lunz: Keys

Hans Leinberger war ein großer Künstler und die jungen ambitionierten Musikantinnen unter Leitung von Florian Huber, wollen es dem Namensgeber dieser weithin bekannten Landshuter Schule gleichtun: Huber hat etliche der talentiertesten "Leinbergianer:innen" zusammengetrommelt und präsentiert dieses "Little Leinberger Jazzensemble" passend zum ersten HORIZONT:INNEN Festival.

Sorvina, die in New York geboren wurde und jetzt in Berlin lebt, ist eine Künstlerin, deren Musik so dynamisch ist wie ihre Lebensgeschichte und sich ständig weiterentwickelt. Aufgewachsen in einem (relativ) ruhigen Vorort von New York, fand Sorvina ihre Stimme zunächst in der Welt der Folk-Singer-Songwriter (an der Grenze zur Country-Musik, wenn wir mal ehrlich sind...), wo ihre akustischen Melodien und tragikomischen Texte lebendige Bilder ihrer inneren Welt malten. Doch im Laufe ihrer persönlichen und künstlerischen Reise wurde Sorvina bald mutig genug, sich einen ihrer tiefsten und verborgensten Träume einzugestehen: unironisch eine Rapperin zu werden.
Heute ist Sorvina fest in der pulsierenden Hip-Hop-Landschaft verwurzelt und hat ihre natürliche Vorliebe für Rhythmus und Reime angenommen, indem sie ihre Wurzeln als Geschichtenerzählerin mit den ansteckenden Beats und der lyrischen Komplexität ihres neuen Genres verbindet. Jeder Song ist ein Kapitel in ihrer fortlaufenden Erzählung und bietet dem Hörer einen intimen Einblick in ihr Leben - von den Herausforderungen und Freuden ihrer Identität bis hin zu der ständigen Bewegung, die ihre Existenz definiert.
Inspiriert von Künstlern wie Noname, Tyler, The Creator und Little Simz, ist Sorvinas Musik von der gleichen furchtlosen Authentizität und genreübergreifenden Kreativität geprägt. Offiziell ist Sorvina allergisch dagegen, an einem Ort zu bleiben, aber ihre Geschichte wirft die Frage auf:
Wovor läuft sie weg?

„Electronic-Punk-Funk" immer mit einem Touch Blues
Die Annahme, dass Samba & Punk, Elektro & Freejazz, Psychedelic & Schlager nichts miteinander zu tun haben, wird von diesem Trio eindeutig widerlegt. "Hattori Hanzi" ist eine einzigartige Instrumentalband aus München, die sich nach über 10 Jahren Zusammenarbeit in der Underground Szene weltweit einen Namen machen konnte. Das Trio besteht im Kern aus der legendären „Hammond B3" Orgel (Hansi Enzensperger), Schlagzeug (Manfred Mildenberger) und Bass (Igor Kljujic). Dabei fehlt es der Band keineswegs an Gesang, da die Musik selbst die Hauptrolle spielt. Blues, starke Grooves, und Jazz Lines sind auf jeden fall im Repertoire enthalten, doch das reicht bei weitem nicht aus, um die Musik dieser hoch energetischen Formation zu beschreiben. Einen großen Anteil hat das intuitive und spontane Zusammenspiel der Musiker, welches beeindruckende Spannungsverläufen entstehen lässt und stetig für neue Überraschungen und zufälligen Ohrwürmern sorgt. Ein weiterer Faktor ist der „Sound", weshalb die Musiker auf eine beeindruckte Sammlung an seltenen Synthesizern und analogen Klangerzeugern aus den 60er bis 80er Jahren zurückgreifen. Die unkonventionell und teilweise zweckentfremdete Bedienung dieser Instrumente bewegt die Musik oft ganz überraschend in neue Klangcollagen und hilft ihr dabei, sich gänzlich aus Genreschubladen zu befreien. Die starke Interaktion zwischen den Musikern und ihrer Fähigkeit, minutenlange Improvisationen kollektiv zu gestalten, machen jedes ihre Konzerte zu einem Erlebnis.
"Hattori Hanzi" ist eine unberechenbare Band, die durch ihre animalische Spielweise und sexy Ausstrahlung jeden Zuschauer in ihren Bann zieht! :-)
Hansi Enzensberger: Organ
Igor Kljujic: Bass
Manfred Mildenberger: Drums

Stadt- und Umlandbekannte, hervorragende Instrumentalist:innen (der Tom und der Bisi sind dabei, ansonsten pssst: tba) und gleich vier herausragende Sängerinnen (ja, die Birgit und die Sylve gehören dazu, ansonsten pssst: tba) spielen in einer bisher so noch nie da gewesenen Zusammenstellung bekannte und unbekannte Stücke, die entsprechend aufbereitet, dekonstruiert, reharmonisiert werden können. Und eine Uraufführung. Zu wenig Informationen? Hingehen!

Das 2006 gegründete Trio, dessen Wurzeln jedoch bis in die Mitte der 1990er Jahre zurückreichen, hat sich über die Jahre eine eigenständige künstlerische Sprache erarbeitet. „Diese Musik schwingt und swingt sich ganz entschieden ein in den schon ein gutes halbes Jahrhundert fließenden Strom des „New Thing" im Jazz. Sie ist ein nachdrückliches Bekennerschreiben der Nachgeborenen zu Dolphy, Coleman, Mingus und Monk (...). Silke Eberhards Musik kommt von da her und ist dennoch ganz und gar eigenständig. Im verwendeten Ausgangsmaterial der Kompositionen, im Gestus, in seiner Frische und Vitalität. Und im packenden improvisatorischen Zugriff. (...) Ihre Band mit Bassist Jan Roder und Schlagzeuger Kay Lübke ist ein klassisch besetztes Trio, ein traumwandlerisch eingespieltes magisches Dreieck." (Ulrich Steinmetzger)
Mit Alben wie „The Being Inn" (2017), das mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurde und „Being the Up and Down" (2021) hat das Trio nicht nur Kritiker begeistert, sondern auch neue Standards für das zeitgenössische Trio-Spiel gesetzt. „Eberhard's Trio blends familiarity and novelty with the stunning clarity of a veteran who has never lost the innocence of pure enjoyment through exploration," schreibt The New York City Jazz Record. 2025 erscheint das neue Album „Being-a-ning", wieder auf dem Label Intakt, das nicht nur die Identität des Trios aus früheren Veröffentlichungen bestätigt, sondern die Musik auf eine weitere Ebene hebt.
Silke Eberhard: Altosaxophon
Jan Roder: Bass
Kay Lübke: Drums

David Helbock, Aushängeschild des österreichischen Jazz, begeistert mit seinen Projekten weltweit das Publikum auf Festivals aller Kontinente: Seine Virtuosität und Kreativität haben ihm zahlreiche Auszeichnungen eingebracht, darunter mehrere Preise beim weltgrößten Jazz Piano Solo Wettbewerb in Montreux (CH) sowie den „Outstanding Artist Award" des österreichischen Bundes. In seinem neuesten Projekt hat Helbock die vielseitige E-Bassistin und Cellistin Julia Hofer aus Wien als Duopartnerin gewinnen können.
Hofer hat bisher vor allem in der Popwelt auf sich aufmerksam gemacht, sei es durch Tourneen mit den No Angels oder Auftritte in deutschen TV-Shows wie der von Stefan Raab. Neben ihrer beeindruckenden Online-Präsenz auf YouTube, wo ihre Videos für die Firma Thomann Millionen von Bassfans begeistern, widmet sie sich nun gemeinsam mit David Helbock intensiver dem Jazz.
Im Herbst 2025 wird das Duo ein neues Album beim international renommierten Label ACT Music veröffentlichen. Das Album verspricht eine faszinierende Mischung aus ruhigen, träumerischen Eigenkompositionen und groovigen Jazzstücken, die den unverwechselbaren Stil von Helbock und Hofer tragen und wird auch noch durch spannende Gastmusiker:innen ergänzt werden. Mit einfallsreichen Effekten, rhythmischen Percussionelementen im Flügel und dem dynamischen Wechsel zwischen Cello und E-Bass verspricht dieser Abend ein außergewöhn liches Klangerlebnis und eine musikalische Reise voller Emotionen und Innovationen.
David Helbock: Piano & FX
Julia Hofer: E-Bass, Fretless, Cello

Mit einem Sound, der an die akustischen Klaviertrios der 50er und 60er Jahre erinnert, erforscht Oùat (Once upon a time) die Erinnerungen und Perspektiven des handwerklichen, kollektiven Musizierens. Jazz in seiner offensten operativen Bedeutung, in der die Improvisation eine echte Notwendigkeit ist, regt das Trio dazu an, sich mit unserer Zeit der Klänge und Bewegungen zu konfrontieren. Die Musik von Oùat wird übertragen durch konsequentes Zuhören und Risikobereitschaft. Ein einladendes Werk, das sowohl das Offensichtliche als auch das Überraschende in der Zusammenkunft zum Ausdruck bringt. Als eine von vielen Gruppen, die durch den Veranstaltungsort Au Topsi Pohl (2019-2022) in Berlin ermöglicht werden, begann Ouat mit der Aufführung der Musik von Ellington, Hasaan Ibn Ali, Elmo Hope, Per Henrik Wallin und Sun Ra. Mit ihrem Debütalbum Elastic Bricks (LP | Umlaut | 2022) widmet sich Oùat ausschließlich ihrem eigenen Material und könnte an einen erträumten Urlaub von Hindemith in Alger erinnern. Das Trio lädt gerne Gäste ein und baut ungewohnte Formen aus. Das zeigt sich auch in der Zusammenarbeit mit dem Meisterklarinettisten Rudi Mahall. Ihr Album als Quartett, „The Straight Horn of Rudi Mahall" ist eine Kostbarkeit der unheimlichen Mischung aus Verblüffung und Geradlinigkeit im deutschen Jazz. Oùat kann als Geschichtenerzählen gehört werden, als eine geschwätzige Trilogie, die sofort die klanglichen Bedeutungen von was, wo und wann findet. Wie das möglich ist, ist eine andere Frage. Einfach nur zuhören - das ist ein guter Anfang und ein gutes Ende! Die Mitglieder von Oùat spielen eine wichtige Rolle in den kreativen Musikszenen in Europa, von Marseille bis Dala-Floda über Berlin.
Simon Sieger: Piano, Voice, Flutes, Percussion
Joel Grip: Bass Guimbri, Perc
Michael Griener: Drums, Perc

Cats & Breakkies, das sind vier junge Berliner mit Jazz im Herzen und Techno in den Genen. In klassischer Band-Besetzung - E-Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keys - rocken sie jederzeit ein instrumentales DJ-Live-Set auf Bühnen, Floors und Festivals. Immer tanzbar, mit Mut zu elegischen Melodien, opulenten Breaks und satten Flächen überzeugen sie vor allem durch die Präzision im Spannungsaufbau und die klangliche Weite ihrer Arrangements.
Nach ihrem 2015 erschienenen Debütalbum organic electro, in produzentischer Zusammenarbeit mit David August, wurden sie 2016 für den „Bremer Jazzpreis 2016" in der Kategorie „Jazz & Electronics" nominiert, es folgten zahlreiche Auftritte auf Festivals und in Clubs, u.a. in der Kantine am Berghain, dem Tallinn Music Festival und dem Festival Berlistanbul. Mit Spectral haben sie 2018 noch einmal eine Schippe drauf gelegt. In zehn tracks, die zusammen drei eigenständige Kurzsets ergeben, weben sie kunstvoll klangliche und metrische Schichten ineinander, bohren dicke Disco-Bretter, liefern perfekte build up und drop Dramaturgie - und machen vor allem auf entspannte Weise unheimlich viel Druck.
Cats & Breakkies, das ist eleganter, schnörkelloser Live-Techno aus Berlin.
Johannes Gottschick: Keys
Benedikt Schnitzler: Guitar
Bastian Kaletta: Bass
Raphael Kaletta: Drums

Martin Gerstenberger ist 1981 in Landshut/Deutschland geboren und hat sich im Rahmen seines Kommunikationsdesignstudiums an der FH Augsburg (2001) als auch durch autodidaktische Studien Fähigkeiten erworben, um Arbeiten in den Bereichen Malerei, Wandmalerei, Skulptur und Illustration zu erschaffen. Sein Werk verbindet Elemente der Street Art und Outsider Art mit traditionellen Elementen der Malerei und Skulptur. In seiner Jugend durch Wandmalereien von Künstlern wie Os Gemeos und Flying Förtress beeinflusst, konzentriert sich Gerstenberger auf die Arbeit „en plein air", die schließlich im Jahr 2013 verstärkt im Studio fortgesetzt wurde.
Die unterschiedliche Energie und Geschichte verschiedener Kunstformen werden in den Arbeiten experimentell zusammengefasst, ein Prozess den der Künstler als „kulturelles Up-Cycling" bezeichnet. Gerstenberger sagt, dass seine von naiven Energien angeregte Arbeit „einen visuellen Kontrast zu der überwältigenden Mechanisierung und Automatisierung der Umwelt" aufbauen soll: „Um durch-dekliniertem, algorithmischem Design und künstlicher Kreativität entgegenzuwirken, gebe ich spontanen und naiven Ideen Raum, um die Struktur und das Ergebnis eines Werkes maßgeblich zu bestimmen."
Gerstenberger hat in einer Reihe von Ausstellungen u.a. Galerie Haeckel, Landshut, Deutschland, Anonyme Zeichner, Berlin, Deutschland, Galerie Heike Arndt, Berlin, Deutschland und V-Gallery, Basel, Schweiz, gezeigt. Er hat auch an vielen Wandmalereien für private und öffentliche Aufträge gearbeitet und hat zuletzt Werke auf Street-Art-Festivals geschaffen. Martin Gerstenberger lebt und arbeitet in Landshut/Deutschland.
Die Zentrale zum Rieblwirt ist einer der Orte in Landshut, an denen Musik, Kunst und Politik lebt. Und weil hier alles zusammenkommt, was seit langem gärt, haben sich auch - gewissermaßen zwangsläufig - der Kasi, die Birgit, die Sylve, der Tom, die Silvia, der Bisi, der Hardy, der Blisse und der Till einfach mal zusammen gehockt und beraten: "Wir könnten doch ein Festival machen. Eines, das es in Landshut seit Jahren nicht mehr oder: Noch nie gegeben hat: HORIZONT:INNEN!" - Der Horizont: Freiheit in vielen erdenklichen, künstlerischen Lebensäußerungen, Spaß am Spiel, Freude an der Improvisaton, Neugier auf das Unbekannte, das Rohe und Ursprüngliche. Schnell war Einigkeit darüber, dass JAZZ wichtig sein würde, als Genre, als Spiel- und LebensART.
DER KASI: Die Zentrale
DIE SYLVE: Sirene im grünen Haar, Sylvenklang
DIE BIRGIT: Noch mehr Haare, Loreley
DER TOM: Gitarrenderwisch, Techniknerd
DIE SILVIA: Macherin. Fotoschmiedin, Illustratorin, Grafikerin
DER BISI: Radiofuzzi, Trommeltony, Pumuckl
DER HARDY: Jazzfreund, Ruhepol, Brezlstifter
TILL, MARTIN: Stille Berater
Und so kommt es, dass sich dieses Dreamteam nicht hat lumpen lassen und annonciert Folgendes im Rahmen des ersten HORIZONT:INNEN Festivals in der Zentrale zum Rieblwirt.
